Seebad Zempin ist eine Gemeinde auf der Insel Usedom direkt am Ufer der Ostsee und des Achterwassers gelegen. Die Gemeinde wird vom Amt Usedom-Süd mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet. Bis 2005 war die Gemeinde Teil des Amtes Usedom-Mitte.
Zempin ist das kleinste Seebad auf Usedom. Es liegt zwischen Zinnowitz und Koserow an der engsten Stelle zwischen Ostsee und Achterwasser. Es liegt an der Bundesstraße 111 und ist mit der UBB über die Strecke Züssow – Swinemünde zu erreichen. Rund 16 Kilometer östlich der Gemeinde liegen die drei Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck sowie zwei Kilometer westlich der Ort Zinnowitz.
Der Ort wurde im Jahr 1571 erstmals erwähnt. Er wurde als Bauern- und Fischereidorf beschrieben.
Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Vorpommern und somit auch der Ort Zempin unter schwedische Herrschaft, nachdem der Ort vorher zum Herzogtum Pommern gehörte. Nach dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 wurde die Insel Usedom und somit auch der Ort Zempin preußischer Besitz. Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Zempin zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin.
Zwischen 1943 und 1945 wurden im Waldgebiet zwischen Zinnowitz und Zempin drei Abschusseinrichtungen zur weiteren Erprobung der Flugbombe Fieseler Fi 103, auch als „V 1“ bekannt, gebaut und am 13. August 1943 dem Flakregiment 155 (W) unterstellt. Der reguläre Schießbetrieb in Zempin wurde unter Oberst Max Wachtel am 14. Oktober 1943 aufgenommen. Das unter Geheimhaltung erprobte „Flakzielgerät FZG 76“ hatte 1944 im Einsatzgebiet Belgien und Frankreich den Tarnnamen Maikäfer. Von den Feldstellungen I.-III. mit der Entladerampe, dem Richthaus, der Skistellung und der Walter-Schleuder sind noch einige Überreste vorhanden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Gebäude der Kriegsmarine-Flakschule als militärische Anlage beseitigt, weitere technische Gebäude geplündert und die Betonstraßen im Wald teilweise gesprengt. In den Jahrzehnten blieb kein Mauerstein im Wald.
1956 entstand der Campingplatz und seit 1996 hat Zempin die staatliche Anerkennung als Seebad.
Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.
Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit dem Jahr 1994 gehörte Zempin zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.
Das Wappen wurde am 10. März 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 156 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Geteilt durch einen Wellenschnitt von Blau und Silber, oben zwei goldene Sprotten übereinander, die untere nach links gewendet, unten ein blauer Zwillingsbalken.“
Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe gestaltet.
Die Flagge besteht aus silbernem (weißem) Tuch und ist in der Mitte mit dem Gemeindewappen belegt, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuches einnimmt. Die Länge der Flagge verhält sich zur Höhe wie 5:3.
(Auszug Wikipedia)